Wiener Porzellan

Wiener Porzellan,

 

in der 1718 in Wien gegründeten Manufaktur hergestelltes Porzellan. Die erste Periode dieser nach Meißen ältesten europäischen Manufaktur umfasst die Jahre zwischen 1717 und 1744. In dieser Zeit spielten v. a. Chinoiseriedekore und der Einfluss Meißens eine bedeutende Rolle. 1744 übernahm der Staat die Manufaktur, die neben Servicen v. a. figürliche Rokokoplastik herstellte. Ab 1784 gelangte sie unter der Leitung des Textilfabrikanten Konrad Sörgel von Sorgenthal (✝ 1805) zu einer neuen Blüte mit Gefäßen, Geschirr und Figuren im klassizistischen und später im biedermeierlichen Stil. 1784-1807 war A. Grassi Modellmeister der Wiener Porzellan-Manufaktur. Nach 1820 begann der Niedergang, 1864 wurde die Manufaktur geschlossen, 1923 im Schloss Augarten als AG wieder errichtet (seit 1984 Wiener Porzellanmanufaktur Augarten Gesellschaft m. b. H.).

 

Literatur:

 

W. P. 1718-1864, bearb. v. W. Mrazek u. a., Ausst.-Kat. (Wien ²1971);

 W. Neuwirth: Porzellan aus Wien (ebd. 1974);

 W. Neuwirth: u. a.: Die W.-P.-Manufaktur Augarten (ebd. 1992);

 

W. P. Vom Spätbarock zur Art deco, bearb. v. W. Neuwirth, Ausst.-Kat. (ebd. 1990).